
2 Tage im Lavaux 23./24. Oktober 2025
Mit Danièle und Margret / Text und Fotos: Margret Schmid
1. Tag: Lausanne, Museen, Chexbres. Mit dem Wetter als Hauptdarsteller
Von der Wetterprognose her war kein/e der Teilnehmenden wirklich motiviert sich auf die lange Reise nach Lausanne und Chexbres zu machen. Ein Mitglied entschloss sich deshalb erst am Nachmittag zu unserer Gruppe zu stossen. Und ein Mitglied von NF Riehen kam vom Wallis und stiess erst in Lausanne zu uns. So fuhren 13 NFSZ mit dem IC5 auf ihren reservierten Plätzen nach Lausanne. Unterwegs wurde es, wie von der Prognose versprochen immer regnerischer und im Zug, dank Lüftung immer kühler. In Lausanne fand uns die Wallis-Baslerin sofort und wir konnten gemeinsam unser Gepäck im Schliessfach verstauen. Dann wärmten wir uns im Tibits mit einem heissen Getränk etwas auf.
Mit der Métro fuhren wir bis zur Station Bessières. Ein paar Schritte und wir hatten einen super Blick auf die Kathedrale von Lausanne. Und ganz lässig: kein Regen! Auf dem Vorplatz der Kathedrale genossen wir den Blick über Lausanne, den Genfersee und das kommende Unheil in Form von dunkeln Wolken. Die Besichtigung der Kathedrale, deren Renovation erst vor kurzem abgeschlossen war, beeindruckte uns alle. Ein imposant grosser und leerer gotischer Innenraum. Seit 1536 ist Lausanne und seine Hauptkirche protestantisch. Deshalb die nüchterne Gestaltung.




Dann machten wir uns auf zur Stadtbesichtigung. Über die gedeckten Marché-Treppen führte uns Danièle zum Rathaus, riesig mit schön gestalteten Drachen-Speier. Vorbei an vielen kleinen Läden und verführerischen Conditoreien ging es durch das Flon-Quartier Richtung Esplanade de Montbenon. Und hier holte uns der Regen ein. Und natürlich nicht „nur“ ein Landregen sondern Starkregen mit heftigen Windböen. Wir schafften es zur nächsten Bushaltestelle, wo wir uns aufteilten. Zwei fuhren mit dem Bus zum Bahnhof und weiter nach Vevey ins Chaplin-Museum. Drei Unentwegte wollten den Stadtrundgang, mit Margret als Guide fortsetzten. Der grosse Rest, unter der Leitung von Danièle, fuhr mit dem Bus direkt zum Olympia-Museum. Der Plan, dort im Restaurant gemeinsam das Mittagessen zu geniessen, wurde durch den unglaublich grossen Ansturm verhindert. Jä nu. Ein Teil fand noch ein Plätzchen und die Anderen picknickten auf den Besucher-Couches im Museum. Hauptsache: im Trocknen. Der anschliessende Museums-Besuch wurde etwas getrübt, als die Info-Tafeln meist „nur“ auf Französisch und Englisch waren.





Die Vier-Stadtwanderinnen hatten inzwischen ein richtiges Hoch. Der Regen stellte sein nasses Werk ein. So konnten sie schirmlos den kleinen Stadtreben-Garten besichtigen und das Ouchy-Quartier, mitsamt dem Botanischen-Garten durchstreifen. Am Schluss endeten sie auch im Olympia-Museum. Nach einer kurzen Picknick-Pause beschlossen drei davon, weitere Facetten von Lausanne zu Fuss zu erforschen.






Ob Museum in Vevey oder Lausanne oder zu Fuss auf Erkundungstour: alle trafen überpünktlich im Bahnhof Lausanne ein, wo auch noch die letzte Teilnehmerin zu uns stiess. Schnell noch das Gepäck ausgelöst und schon waren wir auf dem Weg Richtung Chexbres. Das Hotel liegt am oberen Rand des Dorfes. War also nochmals ein 15-minütiger Fussmarsch. Für den kleinen „Aufwand“ wurden wir mit einem sensationellem Rundblick von allen Hotelzimmern aus belohnt. Das hat Danièle perfekt ausgesucht! Ebenso den Apéro in der Bäckerei Bidlingmeyer mit den buttrigen Flütes und natürlich den Lion d’Or, in dem wir unser individuelles Abendessen geniessen konnten. Die lokale Spezialität, Malakoff wurde am meisten bestellt. Sind frittierte Käsekugeln, die sehr lecker sind aber auch sehr schnell sättigen. Wie den Hinweg konnten wir auch den Rückweg schirmlos absolvieren. Doch kaum zurück im Hotel kam ein Sturmwind und Regen auf. Wir hatten einfach (Wetter)Glück heute. Und allen eine Gute Nacht!
2. Tag: Lavaux pur, viel Sonne und Wind, Regenbogen-Heimfahrt
Wegen den nächtlichen Stürmen, suchte und fand die Wanderleitung eine machbare Wander-Version für den zweiten Tag. Nach dem seeeeehr reichlichen Frühstück fuhren wir nach Vevey, verstauten unser Gepäck im Schliessfach und fuhren weiter nach Cully. Das, direkt am Genfersee gelegene Weinbaurendorf wurde uns im ersten Sonnenschein des Tages präsentiert. Freude herrschte! Am Hafen präsentierten sich die Rebenhänge des Lavaux im erhofften gold-orange. Es gab die erste Foto-Orgie.



Nun führte uns Danièle dem aufgepeitschten Genferseeufer entlang zur Abzweigung hinauf Richtung Epesses. Uiiii, viele Treppen forderten uns heraus. Trotzdem entschieden sich fünf Teilnehmende und Margret den letzten Schlussanstieg nach Epesses zu meistern. Herziges Weinbauerndörfchen mit super Ausblick. Nur den Weg zurück zum Wanderweg fanden wir erst nach einigen Irrungen. War aber nicht weiter schlimm und schon bald waren wir wieder mit der Danièle-Gruppe vereint. Gemeinsam genossen wir die einmalig schöne Aussicht, die Farben, die Sonne und die frisch verschneiten Berge in der Umgebung. Dank dem wir mit dem Wind wanderten, waren auch die Temperaturen angenehm. Einige kamen sogar richtig ins schwitzen. So durchwanderten wir die bekannten Anbaugebiete von Epesses und Dézaley und machten im Sallaz unseren Mittagspicknickhalt.






Wer wollte konnte nach der Mittagsrast aus der Wanderung aussteigen und mit dem Zug weiter. Nur eine Teilnehmerin machte von dieser Möglichkeit gebrauch. Aber fast alle waren froh um die Toilette am Bahnhof Rivaz. So ging es erleichtert weiter am Château de Glérolles vorbei hoch in die Weinberge von St-Saphorin. Nochmals wurde ein (Kitsch)Foto nach dem anderen gemacht: von den Rebbergen mit den Schneebergen im Hintergrund, den interessanten Wolkenbildern und natürlich von dem pitoresken Städtchen St-Saphorin. Und ebenso natürlich wurde die halbstündige Wartezeit auf den Zug mit einem Gläschen Weisswein überbrückt. Ein Teilnehmende beschloss, den Weg bis Vevey durch die Rebberge zu wandern. Sie traff uns kurz vor der Abfahrt unseres Zuges auf dem Bahnhof Vevey wieder.



In Vevey hatten wir gut eine Stunde (frei)Zeit um die Uferpromenade, die Gabel vor dem Allimentère oder die Altstadt mit seinen (teuren) Läden zu entdecken. Oder: einfach nichts zu tun und die Sonne zu geniessen und ev. noch etwas Feines zu essen und zu trinken. Jede/r wie sie/er will. Zurück beim Bahnhof handelte das zweite Schliessfach nicht nach unserem Willen. Es liess sich nicht öffnen. Und in wenigen Minuten fuhr unser Zug ein. Stress pur für Danièle. Aber auch da war das Glück auf unserer Seite. Wie von Magie öffnete sich das Fach zwei Minuten vor der Einfahrt des Zuges. Ufff. Hätte nicht noch sein müssen. Nach einer kurzen Fahrt stiegen wir in Rennens um auf den IC5 Richtung Zürich. Während der Fahrt wurde die Landschaft von der Sonne perfekt ausgeleuchtet und wurden wir immer wieder von einem Regenbogen beglückt. Aus den befürchteten Indoor- und Sturm/Regentagen wurden zwei, in jeder Hinsicht beglückende Ferientage mit den Naturfreunden Senioren Zürich. Danke an die flexiblen Teilnehmenden, an Petrus und die ebenso flexible Wanderleitung.


