5 Jura-Wandertage in Delémont
Vom 22. – 26. Mai 2024 / Leitung: Danièle Schlund und Margret Schmid
Mittwoch, 22. Mai 2024
Programm: Anfahrt nach Delémont via Basel/ Wanderung Boncourt – Montignez – Buix (2h 40/235Hm auf, 230Hm ab, 10km) / Apéro und Abendessen im Restaurant Victoria (Kalbsbraten, Gemüse, Polenta ODER Gemüseteller mit Peterli-Kartoffeln)
Nach der problemlosen Anfahrt konnten die Koffer im Hotel abgestellt werden. Eine Stunde später waren alle im Zug und unterwegs nach Boncourt! Alle? Nein, Jean-Maurice und Margret sind vorausgefahren und nach einem kurzweiligen Aufstieg zur Waldhütte auf dem Mont Renaud begrüssen sie uns mit perfekter Grillglut. Diese wird fleissig genutzt.
Nach dem Mittagessen sind nur eine Hand voll Wanderer bereit den Turm auf dem Mont Renaud zu besteigen. Der Lohn: Jura-Weite. Die eigentliche Wanderung wurde nach ein paar Schritten von einer neugierigen Rinderherde etwas verzögert. Dank Margrets Einsatz bestehen alle die Mutprobe bravourös. Schon liegt die nächste Hürde vor uns: denn Dank der Regengüsse der letzten Tage sind die Wanderwege zum Teil eher Schlammwege. Dieses Problem wird uns bis zum Schluss der Wandertage treu bleiben.
Aber auf der heutigen Wanderung hatten wir (Wetter)Glück. Kurz vor Montignez gibt es für 5 Minuten einen leichten Landregen. Das veranlasst ein paar in Montignez den Bus zurück nach Delémont zu nehmen. Der grosse Rest erlebt noch eine Schlammstelle, viele schöne Aussichten auf die Region, Natur pur und keinen einzigen weitern Regentropfen.
Der Begrüssungs-Apéro im Restaurant Victoria war ein Hit. Und das anschliessende Essen einfach toll. Ein super Einstieg in die fünf Wandertage. Nur, die Absage der Wanderung für den nächsten Tag trübt etwas die gute Laune. Aber eine Gewitter-Wanderung will niemand riskieren. Und eine Besichtigungstour durch Delémont ist ja auch schön….
An diesem Abend geht es in die “beizige” Pizzeria in der Altstadt von Delémont. Feines Essen, nette und speditive Bedienung. Aber leider etwas laut (der meiste Lärm ist von uns 😉). Anschliessend holen wir noch den Stadtrundgang nach. UND; es hat den ganzen Tag nie geregnet!
Donnerstag, 23. Mai 2024
Programm: Wanderung Val Terbi = Mervelier – Vermes – Recolaine, La Filature (2h 50/300Hm auf, 375Hm ab, 9km) / Besichtigung Kirche in Vicques / Abendessen in der Pizzeria La croix blanche (Pizza jurassienne ODER Tagliatelle siziliana) / Abendspaziergang durch Delémont
Beim Aufstehen stellt die Wanderleitung fest: die am Vorabend prognostizierten Gewitter für die ganze Region haben sich verzogen. Schnell wird umdisponiert und alle Teilnehmenden informiert, dass um 10:02 Uhr der Bus Richtung Mervelier abfährt. Bis auf einen Teilnehmenden sind alle bei der Val Terbi-Wanderung dabei und werden nicht enttäuscht. Souverän führt uns Danièle auf die Anhöhe zwischen Mervelier und Vermes. Wieder umgibt uns viel Grün und wenig Zivilisation. Die vorgesehene Waldhütte für unsere Mittagsrast ist von einer grossen Männergruppe besetzt. Sie würden uns sogar einladen ihre Glut mitzubenützen. Aber die nassen Bänke laden nicht wirklich zu einer Rast ein. Und, der Verzicht erweist sich als Glücksfall. Denn, nach dem Genuss, des nun folgenden Botanischen-Lehrpfads können wir an einem schönen Picknick-Platz den Lunch nachholen. Und Dank der Nähe der Bushaltestelle können die “Ermatteten” hier ohne Stress den Bus zurück nach Delémont nehmen.
Die “Fitten” führt Danièle als erstes in die Kirche von Vermes, mit ihren mittelalterlichen Wandfresken. Dann geht es über einen Wiesenweg zum nächsten Bauernhof. Am “Tiergarten” vorbei wandern wir zur kleinen Schlucht, die vom Flüsschen Gabiare hier gegraben wurde. Als Abschluss warten wir auf Obststühlen bei einem Tierausstopfer auf den Bus. Afrika-Feeling im tiefsten Jura. In Vicques MÜSSEN wir die super moderne Kirche und ihre Kirchenfenster besuchen. Einfach unglaublich.
An diesem Abend geht es in die “beizige” Pizzeria in der Altstadt von Delémont. Feines Essen, nette und speditive Bedienung. Aber leider etwas laut (der meiste Lärm ist von uns 😉). Anschliessend holen wir noch den Stadtrundgang nach. UND; es hat den ganzen Tag nie geregnet!
Freitag, 24. Mai 2024
Programm: Wanderung abgekürzt: Le Bémont – Etang de la Gruère – La Theurre (2h 10/175Hm auf, 130Hm ab, 8.5km) / Abendessen im Restaurant Metropole (Coq au vin mit Nudeln ODER Bärlauch-Risotto mit Spargel) / Fest in Delémont
Da sich die Wetterprognosen in den letzten Tagen als äusserst unzuverlässig erwiesen, beschliesst die Wanderleitung die heutige Wanderung zu wagen. Denn eine Wetter-App sagt “nur” etwas Regen voraus, die andere Gewitter ab 12 Uhr. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Die “Fitten” wandern ab La Bémont. Die “Gemütlichen” fahren weiter nach Saignelégier und von dort nach Cerlatez und machen sich von dort zum Etang de Gruère auf. Beide Gruppen erleben ein Franches-Montagnes wie aus dem Bilderbuch. Herden mit Freibergern mit ihren Fohlen, Weiden mit Einzeltannen und Fichtenwäldern mit Tannen, deren Zweige bis auf den Boden reichen. Bis kurz vor dem Etang de Gurère wandern wir mehrheitlich im Sonnenschein. Aber vor und hinter uns dräuen tief-schwarze Wolken. Als dann auch noch ein Donnergrollen ertönt, wissen wir, heute werden wir vermutlich nicht verschont. Und wirklich, kaum am Etang auf dem schön gelegenen Picknick-Platz eingerichtet, fängt es an zu hageln. Zum Glück nur für ca. 10 Minuten und wir können unter den Tannen Schutz suchen.
Die Wanderleitung beschliesst, die Wanderung abzubrechen und an der nahe gelegenen Bushaltestelle den Bus via Les Reussilles, Glovelier zurück nach Delémont zu nehmen. Das beschert uns eine wunderschöne Überlandfahrt mit einem Zwischenhalt in einer Bäckerei mit super-schnellem Service. Alles richtig gemacht.
Und das Abendessen im gediegenen Restaurant Metropole war so überzeugend fein, dass man vergisst Fotos zu machen. Einige haben noch genügend Energie, um anschliessend das Stadtfest zu besuchen. Delémont pur; klein aber fein.
Samstag, 25. Mai 2024
Programm: Wanderung: Courchavon – Mormont (Restaurant) – Porrentruy (3h, 300Hm auf, 270Hm ab, 10.5km) / Mittagessen im Restaurant St. Hubert in Mormont (Cordon bleu “maison” mit Pommes ODER Ravioli mit Tête de Moine) / Abend; Stadtfest in Delémont
Heute machen wir quasi die “Königsetappe” mit den meisten Höhenmetern und der längsten Wanderzeit der Jura-Wandertage. Aber auch heute ist alles locker machbar. Wir starten mit einer Besichtigung der Kirche von Courchavon (begleitet von Glocken-Gebimmel). Dann geht es an den ersten und grossen Aufstieg Richtung Mormont. Im schattigen Mischwald, der im Jura “Tiefland” vorherrscht, ist das Ganze nicht so schweisstreibend. Und nach dem Aufstieg werden wir von einem Panorama-Blick Richtung Vogesen belohnt. Die Region ist für seine Damasinen (Pflaumenart) bekannt und Danièle macht sich auf die Suche. Mit Erfolg.
Wir wandern am Restaurant St-Hubert vorbei zur nebenan liegenden Kapelle. Die farbige Schlichtheit begeistert alle. DER Höhepunkt wird aber dann das Essen im St-Hubert. Nach dem frischen Salat, der grosszügig bemessenen Hauptspeise ist das kunstvoll präsentierte und feine Dessert einfach Spitzenklasse! Ein würdiger Abschluss für zwei Teilnehmende, die schon am Samstag nach Zürich zurückkehren müssen und nach dem Mittagessen zurück nach Courchavon wandern.
Die Anderen machen sich doll und voll auf den Weg Richtung Pruntrut. Durch Wiesen und Wälder, auf Naturstrassen und Räuberweglein nähern wir uns dem Städtchen von hinten. Wieder präsentiert sich ein Panoramablick, der fleissig fotografiert wird. Am Schloss angekommen, sind alle zu erledigt um den Turm zu besteigen. Aber alle nehmen die Wendeltreppe hinunter ins Städtchen (ausser Edith, mit ihrem lädierten Zeh). Hier kann man sich wieder einmal entscheiden. Entweder direkt zum Bahnhof und zurück nach Delémont oder eine Kurzbesichtigung von Pruntrut. Die meisten nehmen die Option 1.
Am Abend ist das Fest in Delémont im vollen Gang. Und darunter, die meisten der Jura-Wandertage Teilnehmenden. Ein paar finden sogar noch Platz für ein Jura-Bratwürstchen oder eine Crèpe. Friedlich geht der Tag zu Ende. Ein Tag mit viel Sonnenschein und null Regen. Das wird mit einem Schlummi in der Hotel-Lobby begossen. Für ein Kartenspiel, wie an den Vorabenden hat aber niemand genügend Energie.
Sonntag, 26. Mai 2024
Programm: Wanderung: Bollement Stn – Val Tabeillon – Prépetitjean (2h/190Hm auf, 70Hm ab, 7km) / Rückfahrt nach Zürich via Basel
Wieder ist die Wetterprognose eher wechselhaft. Deshalb beschliesst die Wanderleitung die vorgesehene Wanderung umzukehren und nur den oberen Teil der Combe Tabeillon zu bewandern. Der Einstieg ist brutal. Ein rutschiges, steiles Räuberweglein führt uns von der Station Bollement zum Wanderweg in der Combe. Aber unten angekommen werden wir vom idyllischen Etang Bollement und einem “lauschigen” Räuberweglein belohnt. Trotz Schlammstellen sind wir begeistert. Zuerst noch Mischwald werden die Laubbäume immer rarer. Und am Schluss stehen wir wieder auf einer typischen Jura-Weide und unter riesigen Fichten. Besser kann eine Abschluss-Wanderung im Jura gar nicht sein. Das i-Tüpferchen ist, dass am vorgesehenen Picknick-Platz schon ein Grillfeuer angefacht ist. Das nette junge Paar hat keine Mühe, den Platz mit uns zu teilen. Und so können einige von uns ihre Wurst, ihr Cordon-Bleu vom Vortag etc. auf dem Feuer grillieren/wärmen.
Leider meldet sich der Regengott. Und früher als vorgesehen machen wir uns auf zur Haltestelle Prépetitjean. Unterwegs kommen wir nochmals an einer freien Pferdeherde mit Fohlen vorbei. Kaum am Bahnhof angekommen fängt es an zu regnen. Wieder Glück gehabt. Durch die vorzeitige Rückkehr zu unserem Hotel in Delémont haben wir nun genügend Zeit, um das Erlebte nochmals miteinander zu teilen oder ein Spiel zu machen. Es waren wirklich fünf ereignisreiche Tage, während denen wir viel Neues entdecken und erfahren konnten. Trotz den vielen Änderungen bei den Tagesprogrammen waren alle immer begeistert dabei und blieb die Stimmung in der Gruppe positiv. So geht Erholung.