
Beromünster: Von der Waldkathedrale aus Bäumen zum Radioturm und zurück
Text und Fotos: Irene Mendoza
Wahrscheinlich hatten heute nach Ankunft in der kleinen Gemeinde Beromünster alle denselben Gedanken: Was für ein Prachtstag! Gespannt auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, begannen wir unsere Wanderung im historischen Kern von Beromünster, genannt «Fläcke». 1764 wurde dieser Teil von den Flammen zerstört und in den Folgejahren wieder aufgebaut.
Die Wanderung führt zuerst der breiten Hauptgasse entlang, vorbei an prächtigen Bürgerhäusern. Nach einer kurzen Steigung auf einem Weg mit Kieselsteinen, ist der leicht erhöhte, barock geprägte Stiftsbezirk mit der Kirche und verschiedenen Chorherrenhäusern erreicht. Insbesondere der Chorherrenstift St. Michael, sticht mit seinem roten Turm ins Auge. Dieser ist auch aus grösserer Distanz gut zu erkennen und ein Wahrzeichen von Beromünster. Die Kirche werden wir auf dem Rückweg besuchen.

Stiftherrenbezirk Beromünster
Wir gingen weiter, und standen ein paar Minuten später neben der ersten von insgesamt sieben Hörstationen, mit Informationen über die bewegte Geschichte des ehemaligen Radiosenders. Beromünster verbinden viele mit dem ersten Radiogerät, welches sie oder ihre Eltern besassen.
Leicht ansteigend, an einer Wohngegend vorbei, marschierten wir bis zum Dorfrand und bis zum Eingang in die beeindruckende Waldkathedrale aus Bäumen im kleinen Schlössliwald. Die barocke Parkanlage mit Alleen aus Hainbuchen und Rosskastanien, gilt als bedeutendes Denkmal der Gartenkunst und steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Wie mag es hier wohl in ein paar Wochen aussehen, wenn die Bäume wieder grüne Blätter tragen? Wie die Fotos zeigen, ist der Ort auch im Vorfrühling etwas ganz Besonderes.

Unterwegs in der Waldkathedrale

Blick auf Beromünster von der Waldkathedrale aus
Beim Ausgang der Anlage, steht bereits die dritte Hörstation. Wir hören kurz hinein und erinnern uns mit einem Lächeln an die Zeit, als Radio Beromünster in fast allen Haushalten zu hören war. Weiter geht es auf dem aussichtsreichen Panoramaweg, leicht ansteigend, bis zum ehemaligen Sendeturm «Radio Beromünster».

Trinkpause bei einer Hörstation

Prachtwetter auf dem Radioweg
Gegenüber dem Turm, auf 800 Metern ü. M., befindet sich der gemütliche Picknickplatz «Blosenberg» wie auch die siebte und letzte Hörstation. Hier machten wir unsere Mittagsrast und konnten in Ruhe die nähere und weitere Umgebung von Beromünster auf uns einwirken lassen.

Mittagsrast auf dem Blosenberg
Im zweiten Teil der Rundwanderung, kamen wir am idyllischen Weiler «Waldi» vorbei und gelangten nach mehrheitlich asphaltierten Wanderwegen, auf einem Naturweg zurück zur Waldkathedrale und in den Ortskern von Beromünster. Viele nutzten die Gelegenheit, den Chorherrenstift St. Michael auch von innen zu besichtigen.
Zurück auf dem Kieselweg, erreichten wir wieder die von schönen Bürgerhäusern gesäumte Hauptgasse. Ein paar Schritte nach der Bushaltestelle «Flecken», kehrten wir zum Abschluss im hübschen «FläckeKafi» mit reservierten Plätzen für unsere 17-köpfige Gruppe ein. Die netten Wirtsleute hatten alles für unseren Besuch vorbereitet, inklusive feine Crèmeschnitten und Kuchenstücke aus der Dorfbäckerei. Die meisten von uns liessen sich zum Kaffee ein feines Dessert schmecken.
Es ist immer wieder schön, in gemütlicher Atmosphäre miteinander zu plaudern, zum Kaffee etwas zu naschen und den Ausflug ausklingen zu lassen!
Vollgetankt mit vielen Erlebnissen, traten wir anschliessend die Heimfahrt nach Luzern und Zürich an.