Was MACHT mit uns macht
Ein paar mutige kulturinteressierte und freudige Teilnehmerinnen haben sich an diesem grauen Vormittag am Bahnhof getroffen und sind miteinander zum Ausgangspunkt gefahren.
Durch ein hübsches, wohl nicht ganz günstiges Wohngebiet, führte uns die Wanderleiterin in den versprochenen Rebberg. In dem wurde doch tatsächlich von drei Personen gearbeitet, die Reben zurückgeschnitten, bei diesen Temperaturen um den Gefrierpunkt!!
Wir hatten es besser, wir durften auf einem kleinen Aussichtspunkt mit Kappelle einen mitgebrachten heissen Tee geniessen. Dann ging es immer auf verzuckerten Wanderwegen weiter bis Pfäffikon, wo wir uns beim Mittagessen schön aufwärmen konnten.
Nach dem feinen Essen führten uns 67 Stufen bis zum Vögele-Kultur-Zentrum, wo wir fast die einzigen Besucher waren.
Auf einem riesigen Stern am Boden wurde uns aufgezeigt, wie die unterschiedlichen Machtstrukturen auch noch wirken. Nämlich: krank/gesund; alt/jung; Mann/Frau; weisse Hautfarbe/andere Hautfarbe; eindeutiges Geschlecht/diverses Geschlecht; Hochschulabschluss/wenig gebildet; reich/arm und noch viele andere menschliche Unterschiede.
Was kann ich selber bestimmen oder beeinflussen, wo bin ich ohn-mächtig, machtlos?
Das haben wir dann an einem Drehkreuz auch handfest erfahren, bei den einen drehte es sich, aber bei den meisten von uns funktionnierte es nicht. Sie durften einfach nicht weiter die Ausstellung ansehen…
Wir haben gesehen wie man/frau aktive und passive Macht ausnützen kann.
Sogar die Kunst kann Machtverhältnisse zeigen…
Natürlich gab es zum Schluss einen Abschiedskaffee, bevor wir uns auf den Nachhause-Weg machten…
Text und Bilder von Yvonne Walder-Horber